Ergotherapeutische Therapieformen und -techniken
Ergotherapie beruht auf medizinischer und sozialwissenschaftlicher Grundlage und ist ein ärztlich zu verordnendes Heilmittel. Sie kommt bei Menschen jeden Alters mit motorisch-funktionellen, sensomotorisch-perzeptiven, neuropsychologischen und / oder psychosozialen Störungen zum Einsatz. Ziel der Ergotherapie ist es, individuelle Handlungskompetenzen im täglichen Leben und im Beruf zu entwickeln, wiederzuerlangen und / oder zu erhalten. Die Methode der Ergotherapie ist der spezifische Einsatz ausgewählter Aktivitäten, um Auswirkungen von Krankheit und Behinderung zu analysieren und zu behandeln. (Definition, Zitat Deutscher Verband der Ergotherapeuten) Die Besonderheit der Ergotherapie liegt darin, dass Bewegungsmuster nicht abstrakt nachvollzogen werden, sondern unter der Verwendung von Materialien, Handhabungen von Werkzeugen und Einbeziehung von Spielen, alltägliche Gebrauchsbewegungen geübt werden. Hier werden mittels handwerklich-schöpferischer Arbeiten gezielte, der jeweiligen Behinderung und dem Alter entsprechend, individuelle Bewegungsanleitungen gegeben, durch die Störungen der Motorik, Sensorik und Wahrnehmung ausgeglichen werden können.
Patienten mit neurologischen Erkrankungen:
- Zustand nach Schlaganfall,
- Zustand nach Schädel-Hirn-Verletzungen,
- Zustand nach Operationen und/oder tumorbedingten Schädigungen des Gehirns oder Rückenmarks,
- Multiple Sklerose,
- Guillain-Barré-Syndrom,
- Demenzen,
- Morbus Parkinson,
- Hirnschäden durch Sauerstoffmangelversorgung (z.B. nach Reanimation),
- Polyneuropathien inklusive Zustände längerer Intensivbehandlung,
- Zustand nach Bandscheibenoperationen mit neurologischen Ausfällen,
- neurologische Störungen infolge internistischer Erkrankungen
Patienten mit geriatrischen Erkrankungen:
Therapiekonzepte/ -methoden
- Behandlung auf neurophysiologischer Grundlage, z.B. Bobath
- Wahrnehmungsförderung nach z. B. Affolter, Perfetti, Basale Stimulation
- kognitives Training nach Dr. med. Franziska Stengel®, Cogpack®
- Manuelle Therapie für obere Extremitäten
- Sensibilitätstraining, Schreibtraining
- Gleichgewichtstraining
- Selbsthilfetraining, z. B. Haushalts- und Einkaufstraining,
- (Wieder)Erlernen des An- und Auskleidens, auch mit entsprechenden Hilfsmitteln
- Beratung, Versorgung und Anpassung von Hilfsmitteln für den häuslichen Bereich
- Gelenkschutz, Narbenbehandlung
- Schienenherstellung und Anpassung
- Prothesentraining und Stumpfabhärtung
- handwerklich-kreative Arbeiten
Folgende Funktionsausfälle können therapiert werden:
- Lähmungen
- Sensibilitätsstörungen
- Störungen der Orientierung, der Konzentration, der Merkfähigkeit (Gedächtnis)
- und der Reaktion
- Störungen der Handlungsplanung und der räumlich-konstruktiven Fähigkeiten
- Störungen im Bewegungsausmaß
- Störungen der Grob- und Feinmotorik
- Wahrnehmungsstörungen aller Sinne
- z. B. Neglect, Gesichtsfeldstörungen
- Verlust der Selbsthilfefähigkeit in alltagsrelevanten Tätigkeiten (Waschen, Anziehen, Essen, Kochen, Einkaufsplanung etc.)
- Sprechstörungen und Störungen der Kommunikation
- Antriebsverlust, Motivationsverlust
Kontakt Therapieleitung
Tel. 06623 - 88 7220 oder 06623 - 88 7222